Anreise
Das Wichtigste zuerst: Ich bin gut in Omaha angekommen und die Dinge sind ins Rollen geraten. Doch der Reihe nach. Der Flug von Frankfurt nach Newark war weniger spektakulär. Ich konnte ein bisschen schlafen, immerhin hatte ich eine Reihe mit drei Sitzen nur für mich. Vom Mittagessen habe ich beide angebotenen Speisen gegessen: Lasagne und Hähnchen. Dann hat die Zeit noch für drei Filme gereicht. Für die Technikinteressierten: Das Entertainmentsystem an Bord des Flugzeugs lief auf Linux, hat auch während Start und Landung funktioniert, aber beim Film abspielen waren sehr viele Ruckler drin. Bei der Landung in Newark hatte ich eine tolle Sicht auf die Skyline von New York und die Freiheitsstatue.
In Newark kamen wir relativ pünktlich an. Anstatt am Terminal B anzulegen (wie auch nach der Landung zuerst angekündigt) wurden wir aber kurzfristig doch an das Terminal C verwiesen. Vom Flugzeug musste ich zuerst in die USA einreisen. Jeder der schon einmal in die USA geflogen ist weiß, dass es hier so geregelt ist, dass es einige Flughäfen für internationale Flüge gibt wo die Passagiere zuerst durch die Passkontrollen müssen und die offizielle Einreise in die USA erfolgt. Hinter der Passkontrolle mussten wir unser Gepäck abholen, auch das große, und durch den Zoll gehen. Beim Zoll mussten wir alles Angeben wie z.B. dass wir 10.000,00 USD in Bargeld einführen. (Das hätte ich gerne gemacht, aber so viel hab ich dann doch nicht in bar rumliegen, außerdem hab ich vergessen mir vorher USD zu besorgen).
Der Newark Flughafen besteht aus drei Terminals: A, B und C. Jedes Terminal ist ein eigenständiges Gebäude. Ein Airtrain (vollautomatischer Zug auf Stelzen) verbindet die drei Terminals, man kann aber auch laufen. Ich kam am Terminal C an und mein Anschlussflug sollte vom Terminal A starten. Nachdem ich die Einreise in die USA erfolgreich gemeistert habe und beim Zoll auch nicht weiter aufgehalten wurde, habe ich mein Gepäck wieder bei United abgegeben und bin mit dem Airtrain so schnell ich konnte zum Terminal A gefahren. Dort musste ich erneut durch die Sicherheitskontrolle (Ist ja nicht so, dass ich nicht schon genug Sicherheitskontrollen während meiner Reise hatte). Als ich in der Wartelinie stand sagte mir meine Uhr, dass es immer noch 7 Minuten vor 15 Uhr ist. (Die Uhr ist auf dem Flug von Frankfurt nach Newark stehengeblieben, deshalb hab ich die Zeit nicht umgestellt). In Wirklichkeit hätte ich schon am Gate sein und mich auf dem Weg ins Flugzeug befinden sollen.
Weil ich so spät dran war (zu wenig Zeit zum Umsteigen) habe ich mich in der Warteschlange für die Sicherheitskontrolle vorgedrängelt. Der Aufpasser hätte mich fast gefressen, so böse hat er zu mir gesagt, ich sollte wieder zurück auf meinen Platz in der Warteschlange. Was mache ich also? Ich halte ihm mein Flugticket unter die Nase und frage ihn, ob mein Gate geändert wurde. Das wusste er natürlich nicht, ist ja nicht seine Aufgabe. Bei der Gelegenheit erwähne ich sehr insistierend, dass mein Flugzeug schon am Boarden ist und ich ganz schnell dort hin muss. Naja, dann durfte ich auch ganz schnell wieder zum Anfang der Warteschlange und kam als nächster für die Sicherheitskontrolle dran. Eigentlich hätte ich noch meine Wasserfalsche wieder füllen wollen, bin aber direkt zum Gate gerannt… wo kein Flugzeug stand.
Das Flugzeug war an einem anderen Gate und am Counter stand schon das Schild, dass die Flugbegleiterin schon dabei ist den Flieger fertig zu machen und kein Boarden mehr möglich sei. Ich bin hingerannt und habe ihr mein Ticket unter die Nase gehalten. „Omaha?“ wurde ich gefragt und nachdem ich das bestätigt habe, durfte ich doch noch schnell an Bord. Ich war der Letzte und alle anderen saßen schon auf ihren Plätzen. Als ich saß, machte die Flugbegleiterin eine Durchsage: „Das ist der Flug nach Omaha. Jeder der nicht nach Omaha will, ist hier falsch und soll sich bitte jetzt melden.“ Ich fand und viele andere Fluggäste fanden das sehr lustig, denn wer würde schon in ein Flugzeug einsteigen, dass irgendwo hinfliegt wo ich nicht hin will… Ein Mädchen ist aber panisch aufgesprungen und nach vorne gerannt und hat das Flugzeug verlassen. Dann wurde die Tür geschlossen, wir wurden gebeten alle elektronischen Geräte auszuschalten usw… Ich hatte es aber noch für wichtig gehalten, meinen Pickup Service, den die Universität in Omaha organsiert hat, zu informieren, dass ich es in das Flugzeug geschafft hatte und pünktlich in Omaha ankommen würde. Die Flugbegleiterin fand es gar nicht lustig, dass ich noch am Handy am Tippen war. Sie machte sogar eine Durchsage: „Wir sind bereit zu starten, außer für den jungen Herrn, der noch am SMS-Schreiben ist. Er möge mir bitte Bescheid sagen, wenn er fertig ist, damit ich dem Pilot bescheid geben kann, dass wir los können.“ 10 Sekunden später stand sie wieder neben mir und drohte mir sogar damit, mich dem Flugzeug zu verweisen. Ich war so nervös, dass ich sogar die SMS wieder löschte und neu tippen musste. Am Ende hab ich die SMS fertig geschrieben und die Flugbegleiterin hat sich vom Drachen zurück verwandelt. Wir konnten aber sowieso noch nicht starten, denn wie der Pilot uns informierte, wurde noch nach dem Koffer des Mädchens gesucht, das den Flieger wieder verlassen hatte.
Ankunft
In Omaha hat es sehr gut mit dem Pickup Service funktioniert. Dann hatten wir Schwierigkeiten meine Gastfamilie zu finden, die mir das International Office von der UNO organisiert hat. Der Fehler war in der Adresse, die mir zugeschickt worden war. Dann war die Telefonnummer von der Gastfamilie auch falsch abgebildet. Zum Glück hatte ich noch eine zweite Nummer und dort haben wir die Gastfamilie erreicht und den Fehler in der Adresse ausfindig und beseitigen können.
Der erste Tag an der UNO (University of Nebraska at Omaha)
Am Morgen hatten alle internationalen Studenten eine Orientierungsveranstaltung. Wir haben die Grundlagen zu den Visabestimmungen und allem Möglichen rund um UNO und dem Studieren erzählt bekommen. Ich konnte mir einige Tipps von anderen Studenten holen hinsichtlich Handyverträge und Wohnungssuche.
Am Abend war die Einführungsveranstaltung von meinem MBA-Programm am College of Business Administration (CBA). Dazu werde ich wohl später noch mehr erzählen.
Zwischen den beiden Veranstaltungen bin ich spazieren gegangen und habe mir bei verschiedenen Anbietern Handyverträge angeschaut. Ich muss sagen, dass jeder deutsche Vertrag besser und fairer ist, selbst einer von der Telekom. Mich über die amerikanischen Handyverträge aufzuregen würde gibt genug Stoff für einen eigenen Blogeintrag.
Der zweite Tag
Meine erste Aktion war es mir einen Handyvertrag zu holen. Ich habe von Christopher J. von einem Prepaid Vertrag erfahren, der mir erlaubt mein deutsches Simlockfreies-Handy zu verwenden. H20 heißt der Anbieter. Ist zwar wirklich guter Vertrag, aber vergleichsweise günstig und ein Anruf nach Deutschland kostet genauso viel wie ein Anruf in den USA. 2,5 Cent für jede Minute und jede SMS. Aber auch für eingehende Minuten.
Achja, und ich musste mir noch einen Reisestecker kaufen. Mein Tipp: in Deutschland kaufen, ist günstiger. Aber ich konnte jetzt mein Laptop wieder laden. Bis ich um 14 Uhr meinen Termin beim International Office hatte, nutzte ich die Zeit um nach Wohnungen im Internet zu suchen und mit meinem neuen Handyvertrag Besichtigungstermine zu vereinbaren.
Nach meinem Termin hat mich meine Gastmutter abgeholt und wir sind zu den Besichtigungen gefahren. Auf dem Weg haben wir noch mehr gut aussehende Wohnkomplexe gesehen wo „For Rent“ Schilder aufgestellt waren und ich die Nummern angerufen habe. Die schönste Wohnung die wir gesehen haben, war bei Place 72. Jan E. hatte mir den Wohnungskomplex schon im Vorfeld empfohlen und Tom, der Markler, konnte sich auch an ihn erinnern, was mir vieles in dem Gespräch erleichtert hat. Das Auffälligste am Place 72 ist der Pool direkt vor der Haustür für die Bewohner. (Leider wird der Pool von Anfang September bis c.a. Juni geschlossen.) Auch wenn die Miete etwas teuerer ausfäll, als von mir geplant, habe ich mich für die sehr schöne und frisch renovierte Wohnung entschieden. Noch ist dort der Vormieter drin, aber wenn ich Glück habe, kann ich schon nächstes Wochenende einziehen. (Bilder folgen, versprochen!)
Morgen werden wir mit den internationalen Studenten in den Omaha Zoo fahren. Ich freue mich schon darauf, denn der Zoo ist von Weltklasse.