Bunt sind schon die Blätter – Es wird kalt

Die Herbstfarben ziehen ein und die Bäume werfen vor dem ersten Frost und Schnee ihre Blätter ab. Gleichsam erreicht das Semester jetzt die Halbzeit. Nachdem die ersten sieben Wochen intens waren und ich mich erst an das amerikanische System gewöhnen musste, fange ich jetzt an meine Fühler auch nach anderen Dingen auszustrecken.

So langsam wird es auch hier in Omaha kälter. Demnächst muss ich doch noch losziehen und mir Winterbekleidung kaufen.

Auf meinem Weg zu den Vorlesungen gehe ich ein Stück auf dem „Keystone Trail“. Das ist ein Biketrail der von den Amerikanern zum Joggen, Fahrradfahren und Kinderwagenspazierenfahren genutzt wird.

Keystone Trail - Biketrail in Omaha - im Sommer

Der Keystone Trail in sommerlichen Farben.
(Der Bildfehler ist ein vorbeifahrender Radfahrer.)

Keystone Trail - Biketrail in Omaha - Im Herbst

Der Keystone Trail in herbstlichen Farben.

Aktuell gehe ich noch. Gestern habe ich aber schon ein Fahrrad bekommen das jetzt erst noch beim Fahrradladen in der Überarbeitung ist. Das Fahrrad ist aus den Sechzigern oder Siebzigern und entsprechend stylisch. Sobald ich es habe (voraussichtlich Montag oder Dienstag) bekommt ihr ein Bild von mir.

Gestern war ich beim American Red Corss (AMC) um dort meine Hilfe als Ehrenamtlicher anzubieten. Wenn alles klappt werde ich hier im Disaster Action Team (DAT) mit machen. Das DAT übernimmt die humanitäre Unterstützung in Katastrophenfällen. Erst diese Woche waren wohl einige von hier aus Omaha in Florida um den Opfern eines Sturms zu helfen. Da ich durch mein Studium nicht so lang weg kann, werde ich dann hier am Wochenende bei kleineren Katastrophen helfen. Das ist hauptsächlich bei Bränden die Familien zu unterstützen. Eine andere Möglichkeit die ich hätte, wäre bei den Blutspenden am Wochenende mit zu helfen.

Freitag Abend war ich mit Freunden im neuen Kinofilm „Taken 2“ und vorher ordentlich mexikanisch Essen.

Tom, Kris, ich, Farhod und Kristie beim Mexikaner vor dem Kinobesuch.

Tom, Kris, ich, Farhod und Kristie beim Mexikaner vorm Kinobesuch.

Im Studium haben wir jetzt fast die Hälfte des Semesters hinter uns gebracht. Das gilt jetzt schon für Marketing und bei allen anderen Kursen erreichen wir die Hälfte nach dieser Woche. Die Midterms (= midterm exams = Zwischenprüfungen) sind für mich ab Montag auch alle abgeschlossen.

Zu den Prüfungsmethoden will ich noch kurz erzählen wie interessant und verschieden sie sind. Vorweg eine Eigenheit der Amerikaner: die schreiben die Prüfungen mit Bleistift. Das hat mich überrascht.

In „Legal, Social, and Ethical Environment“ (Amerikanisches Recht) bestand der Test aus Multiple-Choice-Fragen die wir online in Gruppen beantworten sollten. Das heißt, wir haben uns in der Gruppe zusammengesetzt, haben nochmal circa eineinhalb Stunden den Inhalt durchgesprochen und sind dann die Fragen im Test durchgegangen. Der Test bestand aus 20 Fragen und einer Zusatzfrage für die wir zweieinhalb Stunden Zeit hatten und die Zeit haben wir voll ausgenutzt. Ein paar Tage vor dem Test hat uns der Dozent die „Facts“ (Fakten) zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um ein einseitiges Worddokument in dem eine fiktive Geschichte geschildert wird. Die Fragen im Test bezogen sich dann immer auf diesen fiktiven Fall. In der nächsten Unterrichtsstunde sind wir dann die Fragen durchgegangen und haben die Antworten besprochen und ausdiskutiert. Wenn eine Gruppe schlüssig argumentiert hat, weshalb sie eine andere Antwort gewählt haben, dann hat der Dozent sich das notiert und eventuell sogar Punkte dafür gegeben. So konnten wir unser Gruppenergebnis von 82% auf 87% verbessern. – Ich persönlich fand diese Form der Prüfung sehr lehrreich. Die Facts im Vorfeld waren ein sehr guter Hinweis darauf welche Fragen dran kommen würden, sodass die Vorbereitung zielgerichtet war. Durch die Gruppe haben wir über die verschiedenen Antworten diskutiert und uns gegenseitig geholfen die Thematik besser zu verstehen. Wenn wir etwas nicht genau wussten, konnten wir es nachschlagen, sofern wir wussten wo die Antwort zu finden ist. Durch die Diskussion in der Gruppe und im Unterricht, hat sich bei mir das Verständnis deutlich gebessert.

In „Marketing Policies“ bestand die Zwischenprüfung aus drei Teilen. Teil drei waren offene Fragen in denen wir eigene Marketingstrategien für einen neuen Kleber entwerfen sollten und etwas zur Corporate Intelligence schreiben mussten. Der erste und zweite Teil bestand aus jeweils den selben zehn Multiple-Choice-Fragen. Im ersten Durchlauf hatten wir fünfzehn Minuten Zeit jeweils einzeln die Fragen zu beantworten. Im zweiten Durchlauf haben wir uns in Gruppen zusammengefunden und sollten gegenseitig unsere Antworten anpreisen und vermarkten, bzw. die anderen von der Richtigkeit unserer eigenen Antwort überzeugen. Bei allen bis auf einer Frage konnte ich meine Teammitglieder von der Richtigkeit meiner Antwort überzeugen und bei der einen Frage habe ich hinterher eine E-Mail von meiner Gruppe bekommen, dass unsere Antwort falsch sei und meine richtig gewesen wäre.

In „Computer Mediated Communication“ haben wir ein „take home exam“. Das ist im Prinzip nichts anderes al seine Hausaufgabe, die aber sehr stark in die Endnote mit einfließt und entsprechend umfangreich ist. Sobald ich diesen Blogeintrag fertig habe, werde ich mich daran setzen die fertig zu machen.

In der Zwischenprüfung für „Managerial Accounting“ (Rechnungswesen für Dummies) habe ich für großen Tumult gesorgt. Unser Dozent wollte uns die Aufgaben nur per Beamer an der Wand zur Verfügung stellen. Dazu hat er die Kamera auf dem Lehrerpult genutzt um das Bild von einem Blatt Papier mit der Schriftgröße 11pt auf den Beamer zu schicken. Das hat nicht so richtig funktioniert, weil erstens nicht das ganze Blatt ins Bild gepasst hat, und zweitens weil bei der Zoomstufe wo endlich das Meiste zu sehen war, die letzte Reihe nichts mehr lesen konnte. Also habe ich ihn gefragt ob er nicht die Worddatei mir kurz schicken könnte, dass ich von meinem Druckkonto für jeden in der Klasse schnell einen Ausdruck anfertigen könnte. Das fand er so gar nicht lustig und ist selbst kopieren gegangen. Und hat sich mit dem Kopierer angelegt sodass wir etwas länger warten mussten. Am nächsten Tag habe ich mich mit ihm aber wieder vertragen.

Was haltet ihr von den Prüfungsmethoden? Würde euch so etwas gefallen? Was kennt ihr noch für interessante Prüfungsmethoden? Schreibt mir eure Meinung. :-)

Die produktivste Zeit des Tages: Nachts!

Wer kennt das nicht? Da hat man noch dieses eine Projekt und es muss bis zum Morgengrauen fertig werden. Also wird Kaffee gekocht und die Arbeit beginnt. Was aber, wenn zwei Projekte fertig werden müssen? Dann geht man zu Starbucks und bestellt sich ein coffeinhaltiges/teeinhaltiges Getränk nach dem anderen.

Ich bei Starbucks mit meinen Unterlagen

Ich bei Starbucks mit meinen Unterlagen.

Für mich ist es ein ganz neues Erlebnis das Studium außerhalb von Uni und Zuhause weiterzuführen. Irgendwie dachte ich wohl, dass dort die Ablenkung zu groß sei. Nun habe ich gelernt, dass viele Menschen sich bei Starbucks nur reinsetzen um etwas zu erledigen. Ich glaube, der Kaffee wird eher als die Eintrittskarte gesehen, um sich dann für 5 Stunden bei Starbucks aufhalten zu dürfen. Selten sieht man auch mal Menschen die sich ein Getränk bestellen und dann zusammen sitzen und erzählen. Die bleiben aber nie so lange wie die Arbeitstiere und das sind nicht nur Studenten.

Was habe ich gestern bei Starbucks gemacht?

Zum einen habe ich an meiner Studie über technische Erfolgsfaktoren von Unternehmensblogs gearbeitet. Die „Literature Review“ musste ich heute morgen einreichen. Bis 6 Uhr in der Früh habe ich noch daran gesessen und nach einem kurzen Nickerchen weiter daran geschrieben, um pünktlich um 10 Uhr in der Vorlesung zu sein. Sobald meine Studie fertig ist, teile ich sie gerne mit euch.

Das zweite Projekt von mir war eine Ausarbeitung zur Rechtslage von selbstfahrenden Autos in den U.S.A. Ihr habt vielleicht die Zeitungsberichte gesehen, dass der Gouverneur von Kalifornien gerade erst selbstfahrende Autos offiziell legalisiert hat (www.tagesschau.de). Das habe ich zum Anlass genommen um mich mit den weiteren Fragestellungen auseinander zu setzen.


Selbstfahrender VW Passat auf der Cebit 2008

Auf den Punkt gebracht kann ich sagen, dass Autos noch lange nicht ohne Fahrer fahren werden. Der Fahrer ist jetzt erlaubt sich aus dem Fahrgeschehen heraus zu halten, sofern das Auto störungsfrei fährt. Natürlich braucht er immernoch einen Führerschein und muss in Notsituationen oder wenn das System ausfällt sofort eingreifen und selbst weiter fahren. Die Sicherheitsbestimmungen sind aktuell noch die gleichen wie für ein normales Auto, können aber von der Aufsichtsbehörde erhöht werden. Aktuell können nur Hersteller selbstfahrende Autos anmelden und es dürfen nur vom Hersteller bestimmte Personen das Auto bedienen. Es wurde also ein rechtssicherer Rahmen geschaffen um die selbstfahrenden Autos im Straßenverkehr zu testen. Google scheint hier derzeit der größte Interessent zu sein und Google hat auch die Gesetzesinitiativen durch Lobbyarbeit vorangetrieben und in Nevada sogar schon die ersten selbstfahrenden Autos angemeldet. Googlemitarbeiter haben schon hunderte von Meilen die Autos selbst fahren lassen. Meine drei seitige Ausarbeitung auf English gibt es hier als PDF.

Ich persönlich hätte natürlich schon ganz gerne so ein selbstfahrendes Auto. Und wenn alle eines hätten, wäre vielleicht auch der Straßenverkehr sicherer. Was sagt ihr dazu? Seid ihr bereit den Fahrspaß im Berufsverkehr aufzugeben? Und auf längeren Fahrten einfach mal die Landschaft zu genießen? Oder haltet ihr das für absoluten Blödsinn? Schreibt mir eure Meinung unten als Kommentar.

Ich mache Werbung für ein Auslandsstudium in Deutschland

Am Mittwoch war auf dem Kampus der University of Nebraska at Omaha (UNO) die “Study Abroad Fair”. Alle ausländischen Universitäten mit denen UNO ein Austauschprogramm anbietet waren vertreten und Austauschstudenten haben Fragen zu ihrer Heimat und ihren Universitäten beantwortet.

Für die TU Braunschweig hatten wir natürlich auch einen Stand. Christopher, Sebastian P. und ich haben Deutschland und die TU Braunschweig würdig vertreten.

Study-Abroad-Fair-UNO-Braunschweig-Stand 2012-09-26

Sebastian und ich stellen die TU Braunschweig den UNO Studenten vor.

Wie man sieht, hätten wir noch eine Deutschlandfahne gut gebrauchen können. Damit wären bestimmt mehr Studenten bei uns stehen geblieben und hätten uns erzählt, dass sie deutsche Vorfahren haben und mal gerne nach Deutschland wollen. :-)

Ich halte es für wichtig und richtig, den interessierten Studenten ein Forum zu geben, wo sie sich über potentielle Auslandsstudiengänge, -universitäten und das Leben in Land und Stadt zu informieren. Dafür die Austauschstudenten von den betroffenen Universitäten zu fragen ist die beste Möglichkeit. Allerdings habe ich das Gefühl so nur Studenten zu erreichen, die sich damit schon im Vorfeld auseinander gesetzt haben. Neue Interessenten konnten wir scheinbar nicht erreichen. Die sind an uns einfach vorbei gelaufen.

Was ich aus den Gesprächen herausgehört habe, gibt es zwei dominierende Wege Studenten für Auslandsprogramme zu gewinnen. Die Studenten, die sich zum Ziel gesetzt haben ins Ausland zu gehen, werden sich die Informationen aktiv suchen und eine zentrale Webseite mit allen Universitäten und Programmen und ein Ansprechpartner für Fragen ist hier die effektivste Marketingmethode. Die anderen Studenten erfahren durch “Zufall” von interessanten Austauschprogrammen. Besonders effektiv scheint für diese Zielgruppe ein Direktmarketing in den Vorlesungen zu sein. 5 Minuten in der Vorlesung kurz interessante Austauschprogramme vorstellen und aufzeigen, wie die sich ins Studium integrieren. Weniger effektiv scheinen mir Plakate und Flyer als Werbemittel, da sie häufig in der Informationsflut untergehen.

Hausaufgaben – Selbsteinschätzungstest

Diese Woche war die bislang anstrengenste Woche. Und das lag nicht an dem vergangenen schönen Wochenende. Oder zumindest nicht wirklicht, denn wenn ich dort alle meine Hausaufgaben gemacht hätte, wäre diese Woche entspannt gewesen. Aus mir unerklärlichen Gründen hatten Hausaufgaben bis zum Anfang der Woche eine sehr geringe Priorität. Nun versteht mich bitte richtig. Am Wochenende habe ich viel gelesen und in der Hinsicht etwas aufgeholt, nur das Hausaufgaben Ausformulieren und Aufschreiben ist zu kurz gekommen. OK, ich will euch nicht mit Ausschweifungen aufhalten, ob oder wie ich vielleicht früher mit Hausaufgaben anfangen könnte. Es sei mir aber noch kurz erlaubt zu bekräftigen, dass die zwei großen Hausaufgaben für diese Woche eigentlich schon während der letzten zwei Wochen hätten gemacht werden können und ich es mal wieder geschafft habe, sie so kurzfristig wie nur irgendwie geht fertig zu stellen.

Heute war vielleicht das letzte Mal im Pool

Auch wenn es schön ist im Pool zu schwimmen, diese Woche war bisher von meinen Hausaufgaben geprägt. Und ich würde euch gerne etwas darüber erzählen.

Hausaufgabe 1 – Kurs: Legal, Ethical, and Social Environment

Unsere Aufgabe bestand darin ein Gerichtsurteil in eigenen Worten auf zwei Seiten zusammen zu fassen. Wir mussten die Fakten des Falls und die die rechtlichen Fragestellungen herausstellen, ebenso wie die rechtliche Grundlage die das Gericht für die Entscheidung benutzt hat. Die Argumentation des Gerichts und natürlich das Urteil mussten wir aus dem juristischen Wortdschungel befreien und in verständlichem English aufschreiben. Damit die Aufgabe auch nicht zu einfach wurde, sollten wir innerhalb der zwei Seiten auch noch eine eigene ethische Beurteilung formulieren. Ich habe 2,5 Seiten gebraucht, was mir wahrscheinlich Punktabzüge bescheren wird. Die Hausaufgabe hat übrigens auch einen schönen Namen: FIRAC.

F = facts = Fakten/Tatsachen
I = issues = rechtliche Fragestellungen
R = rule = rechtliche Grundlage zur Begegnung der Fragestellungen
A = application = Anwendung der rechtlichen Grundlagen auf die Tatsachen
C = conclusion = ethische Beurteilung

Und weil sich FIRAC einen ähnlichen Wortlaut hat wie fire, war das auch die Hausaufgabe, die mir am meisten Feuer gemacht hat, die mich am meisten gestresst hat.

Unser Fall sollte einen wirtschaftlichen Bezug aufweisen und ich habe mir eine Namensrecht-Streiterei ausgesucht. (Wir müssen mit „legal citation“ arbeiten um auf Rechtsquellen zu verweisen. Mein Fall hat die legal citation: „283 Neb. 77; 809 N.W.2d 751; 2012 Neb. LEXIS 10“) Der Fall geht in etwa so:

In Nebraska gab es seit mehreren Jahren das Unternehmen „Compassionate Care Hospice“. In 19 anderen Bundesstaaten gab es die „Compassionate Care Hospice Group“ die jetzt nach Nebraska expandieren wollten. Bei der Anmeldung des neuen Unternehmens wurde ihnen aber eine Absage erteilt, weil der neue Name „Compassionate Care Hospice of Nebraska“ zu sehr dem geschützten Namen ähnelte und nur mit der Zustimmung des Rechteinhaber könnte die Firma gegründet werden. Also wurde die neue Firma offiziell unter einem anderen Namen gegründet: „Pathways to Compassion“. Das Unternehmen wurde aber nach außen hin trotzdem unter dem Namen „Compassionate Care Hospice of Nebraska“ betrieben und vermarktet. Als auch eine freundliche Aufforderung vom Rechtsanwalt, den Namen nicht weiter zu benutzen, ignoriert wurde, kam es zum Rechtsstreit. Der District Cour für Douglas County (Das Gericht im Landkreis von Omaha) befand, dass der Schutz der Namensrechte eingehalten werden müssen und die Anwaltskosten des Klägers müssen vom Angeklagten in der Höhe von $27.500 übernommen werden. Pathways focht das Urteil an und Compassionate Care Hospice reichte eine Gegenanklage ein. Die Entscheidung mit der ich mich befasst habe wurde vom „Supreme Court of Nebraska“ gefällt und bestätigte das Urteil aus der Vorinstanz in allen Punkten.

Hausaufgabe 2 – Kurs: Essential Leadership Skills

Unsere Aufgabe war es, einen Selbsteinschätzungstest zu machen. Durch die Fragebögen haben wir erfahren ob wir eher introvertiert oder extrovertiert sind, welcher Lerntyp wir sind, ob wir an Schicksal oder an Selbstbestimmung glauben, welche gesellschaftlichen Bedürfnisse wir haben und leben, … Hintergrund ist, dass man sich selbst kennen muss um sicher im Umgang mit anderen Menschen zu sein.

Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie umfangreich die Aufgabe ist: Das Kapitel geht von Seite 11 bis Seite 45 in unserem Buch und hat vergleichsweise viel Text pro Seite. Der Selbsteinschätzungstest ist Bestandteil des Kapitels und besteht aus sieben Fragebögen. Jeder Fragebogen hatte 8 bis 54 Fragen. Zu jedem der Ergebnisse aus den Fragebögen sollten wir schreiben was das Ergebnis bedeutet (starke/mittlere/schwache Ausprägung einer Eigenschaft) und ob wir mit dem Ergebnis einverstanden sind oder nicht. Unsere Aussagen sollten wir mit je einem Beispiel belegen. Meine Ausarbeitung erstreckte sich über sieben Seiten in Word getippt.

Eine neue Entdeckung möchte ich gerne mit euch teilen:

Bei den vier Lerntypen (Diverging Style, Assimilating Style, Converging Style und Accomodating Style) hat sich bei mir kein Sieger herauskristallisiert. In unserem Buch wird sogar empfohlen, dass wir an uns arbeiten um ein Gleichgewicht unter den Lerntypen herzustellen und auf vielfältigere Weise lernen. Die Lerntypen unterscheiden sich darin, wie wir Informationen Sammeln (aktiv aus eigener Erfahrung oder passiv durch Bücher und Erzählungen) und wie wir Informationen Bewerten (durch unser Gefühl in einer Situation oder durch Nachdenken, Abstrahieren und Modellbildung). Meine Schlussfolgerung ist, dass ich mit jedem der Lerntypen arbeiten kann je nach Situation. Weil ich mich immer wieder in neue Situationen bringe (Beispiele der letzten 12 Monate: Studiengangwechsel, Uniwechsel, Wohnungswechsel, THW, ideelle Stipendiatenförderung, USA, MBA-Programm… neue Herausforderungen jeglicher Art) muss ich auch unterschiedliche Lerntypen anwenden.

 

Ich weiß, dass die meisten Leser meines Blogs mich ziemlich gut kennen, deswegen frage ich euch. Mit euren Kommentaren könnt ihr mir helfen, dass ich mich besser einschätzen kann. Stimmt meine Analyse zum Lerntyp mit dem überein, wie ihr mich kennt? Ist euch beim Lesen eine Situation mit mir eingefallen? Was war das für eine Situation? Was in der Situation war typisch oder außergewöhnlich an mir?

Bitte nutzt die Kommentarfunktion unten um mir auf eine oder mehrere Fragen zu antworten.

Amerikanisches Bankkonto und neue Kleidung

Um meine Miete bezahlen zu können haben wir heute ein Konto für mich eingerichtet. Die First National Bank ist zum einen die Bank meiner Gastfamilie und zum anderen hat sie einen Geldautomaten bei uns an der Uni. Die Geldautomaten heißen hier ATM was für “automated teller machine” steht und so viel heißt wie automatisierter Bankangestelltenautomat. Die Kontoeröffnung wäre normal wesentlich schneller erledigt gewesen, weil ich aber das deutsche Bankwesen so gut kenne, sind mir viele Unterschiede aufgefallen und ich habe viele Fragen Gestellt. Einige Fragen konnte die Kundenbetreuerin der First National Bank selbst nicht beantworten und sie musste den Bereichsleiter fragen. Am Ende wollte ich noch Geld von meinem deutschen Konto auf das neu eröffnete amerikanische Bankkonto überweisen. Die internationale Überweisung hätte aber sehr hohe Gebühren mit sich gebracht, sodass ich mich entschied kostenlos Geld am ATM von meinem deutschen Konto abzuheben und direkt auf mein neu eröffnetes Konto einzuzahlen. Leider konnte ich nur $300 abheben; woran das liegt weiß ich noch nicht, vielleicht am ATM, vielleicht an der Kreditkarte.

Meine Gastmutter war danach noch mit mir einkaufen. Auf meine Reise nach Amerika habe ich extra wenig Kleidung mitgenommen, weil ich mich hier neu einkleiden will. Dazu haben wir heute den ersten Schritt getan. Eine neue Hose und ein neues Hemd trage ich in dem Bild.

Ich mit neuer Kleidung im Wohnzimmer meiner Gastfamilie

Hier in den USA scheint es weniger eine Rolle zu spielen, wie viel man ausgibt. Viel mehr sind die Leute daran interessiert, wie viel sie bei jedem Einkauf sparen. Der Laden, in dem wir heute eingekauft haben, hat sogar ein neues Kassensystem, das dem Kunden auf einem Bildschirm beim Einscannen immer die aktuelle Summe an “gespartem” anzeigt. Deshalb wird hier auch die Karte zuerst gescannt, mit der man 15% Rabatt bekommt. Ab 100% erhöht sich das automatisch auf 20%. Bei meinem Einkauf haben wir heute ca. $180 gespart und nur $80 ausgegeben. (Eigentlich war ich knapp über $100, aber davon gingen ja nochmal 20% runter. Und die anderen Dollars habe ich dadurch eingespart, dass ich herabgesetzte Kleidungsstücke gekauft habe.

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich Sachen für das Studium gekauft: Notizpapier, Tacker, Locher, Anspitzer, Karteikarten, Tesafilmabroller, …
Auch was diese Austattung angeht bestehen Unterschiede zu dem, was ich aus Deutschland gewohnt bin. Z.B. sind die Ordner hier nicht mit zwei Bügeln, sondern mit dreien ausgestattet.

Nur der Vollständigkeitshalber. Der Beginn der Kurse verläuft gut. Ich finde es allerdings etwas unverschämt, dass die Studenten hier in den USA sich Bücher für die Kurse kaufen müssen, weil darin der Stoff behandelt wird und zum Teil sogar Aufgaben daraus gemacht werden müssen, die in die Note mit einfließen. Die Bücher kosten vereinzelt sogar mehr als $200 das Stück. Die meisten Bücher liegen zwischen $70 und $150. In einem Kurs brauche ich sogar zwei Bücher. Von der TU Braunschweig bin ich es gewohnt, dass alle erforderlichen Bücher in ausreichender Stückzahl in der Bibliothek vorgehalten werden. Hier in den USA ist keines der erforderlichen Bücher auch nur mit einem einzigen Exemplar in der Bibliothek hinterlegt.

Euer
Georg