Die produktivste Zeit des Tages: Nachts!

Wer kennt das nicht? Da hat man noch dieses eine Projekt und es muss bis zum Morgengrauen fertig werden. Also wird Kaffee gekocht und die Arbeit beginnt. Was aber, wenn zwei Projekte fertig werden müssen? Dann geht man zu Starbucks und bestellt sich ein coffeinhaltiges/teeinhaltiges Getränk nach dem anderen.

Ich bei Starbucks mit meinen Unterlagen

Ich bei Starbucks mit meinen Unterlagen.

Für mich ist es ein ganz neues Erlebnis das Studium außerhalb von Uni und Zuhause weiterzuführen. Irgendwie dachte ich wohl, dass dort die Ablenkung zu groß sei. Nun habe ich gelernt, dass viele Menschen sich bei Starbucks nur reinsetzen um etwas zu erledigen. Ich glaube, der Kaffee wird eher als die Eintrittskarte gesehen, um sich dann für 5 Stunden bei Starbucks aufhalten zu dürfen. Selten sieht man auch mal Menschen die sich ein Getränk bestellen und dann zusammen sitzen und erzählen. Die bleiben aber nie so lange wie die Arbeitstiere und das sind nicht nur Studenten.

Was habe ich gestern bei Starbucks gemacht?

Zum einen habe ich an meiner Studie über technische Erfolgsfaktoren von Unternehmensblogs gearbeitet. Die „Literature Review“ musste ich heute morgen einreichen. Bis 6 Uhr in der Früh habe ich noch daran gesessen und nach einem kurzen Nickerchen weiter daran geschrieben, um pünktlich um 10 Uhr in der Vorlesung zu sein. Sobald meine Studie fertig ist, teile ich sie gerne mit euch.

Das zweite Projekt von mir war eine Ausarbeitung zur Rechtslage von selbstfahrenden Autos in den U.S.A. Ihr habt vielleicht die Zeitungsberichte gesehen, dass der Gouverneur von Kalifornien gerade erst selbstfahrende Autos offiziell legalisiert hat (www.tagesschau.de). Das habe ich zum Anlass genommen um mich mit den weiteren Fragestellungen auseinander zu setzen.


Selbstfahrender VW Passat auf der Cebit 2008

Auf den Punkt gebracht kann ich sagen, dass Autos noch lange nicht ohne Fahrer fahren werden. Der Fahrer ist jetzt erlaubt sich aus dem Fahrgeschehen heraus zu halten, sofern das Auto störungsfrei fährt. Natürlich braucht er immernoch einen Führerschein und muss in Notsituationen oder wenn das System ausfällt sofort eingreifen und selbst weiter fahren. Die Sicherheitsbestimmungen sind aktuell noch die gleichen wie für ein normales Auto, können aber von der Aufsichtsbehörde erhöht werden. Aktuell können nur Hersteller selbstfahrende Autos anmelden und es dürfen nur vom Hersteller bestimmte Personen das Auto bedienen. Es wurde also ein rechtssicherer Rahmen geschaffen um die selbstfahrenden Autos im Straßenverkehr zu testen. Google scheint hier derzeit der größte Interessent zu sein und Google hat auch die Gesetzesinitiativen durch Lobbyarbeit vorangetrieben und in Nevada sogar schon die ersten selbstfahrenden Autos angemeldet. Googlemitarbeiter haben schon hunderte von Meilen die Autos selbst fahren lassen. Meine drei seitige Ausarbeitung auf English gibt es hier als PDF.

Ich persönlich hätte natürlich schon ganz gerne so ein selbstfahrendes Auto. Und wenn alle eines hätten, wäre vielleicht auch der Straßenverkehr sicherer. Was sagt ihr dazu? Seid ihr bereit den Fahrspaß im Berufsverkehr aufzugeben? Und auf längeren Fahrten einfach mal die Landschaft zu genießen? Oder haltet ihr das für absoluten Blödsinn? Schreibt mir eure Meinung unten als Kommentar.

Hausaufgaben – Selbsteinschätzungstest

Diese Woche war die bislang anstrengenste Woche. Und das lag nicht an dem vergangenen schönen Wochenende. Oder zumindest nicht wirklicht, denn wenn ich dort alle meine Hausaufgaben gemacht hätte, wäre diese Woche entspannt gewesen. Aus mir unerklärlichen Gründen hatten Hausaufgaben bis zum Anfang der Woche eine sehr geringe Priorität. Nun versteht mich bitte richtig. Am Wochenende habe ich viel gelesen und in der Hinsicht etwas aufgeholt, nur das Hausaufgaben Ausformulieren und Aufschreiben ist zu kurz gekommen. OK, ich will euch nicht mit Ausschweifungen aufhalten, ob oder wie ich vielleicht früher mit Hausaufgaben anfangen könnte. Es sei mir aber noch kurz erlaubt zu bekräftigen, dass die zwei großen Hausaufgaben für diese Woche eigentlich schon während der letzten zwei Wochen hätten gemacht werden können und ich es mal wieder geschafft habe, sie so kurzfristig wie nur irgendwie geht fertig zu stellen.

Heute war vielleicht das letzte Mal im Pool

Auch wenn es schön ist im Pool zu schwimmen, diese Woche war bisher von meinen Hausaufgaben geprägt. Und ich würde euch gerne etwas darüber erzählen.

Hausaufgabe 1 – Kurs: Legal, Ethical, and Social Environment

Unsere Aufgabe bestand darin ein Gerichtsurteil in eigenen Worten auf zwei Seiten zusammen zu fassen. Wir mussten die Fakten des Falls und die die rechtlichen Fragestellungen herausstellen, ebenso wie die rechtliche Grundlage die das Gericht für die Entscheidung benutzt hat. Die Argumentation des Gerichts und natürlich das Urteil mussten wir aus dem juristischen Wortdschungel befreien und in verständlichem English aufschreiben. Damit die Aufgabe auch nicht zu einfach wurde, sollten wir innerhalb der zwei Seiten auch noch eine eigene ethische Beurteilung formulieren. Ich habe 2,5 Seiten gebraucht, was mir wahrscheinlich Punktabzüge bescheren wird. Die Hausaufgabe hat übrigens auch einen schönen Namen: FIRAC.

F = facts = Fakten/Tatsachen
I = issues = rechtliche Fragestellungen
R = rule = rechtliche Grundlage zur Begegnung der Fragestellungen
A = application = Anwendung der rechtlichen Grundlagen auf die Tatsachen
C = conclusion = ethische Beurteilung

Und weil sich FIRAC einen ähnlichen Wortlaut hat wie fire, war das auch die Hausaufgabe, die mir am meisten Feuer gemacht hat, die mich am meisten gestresst hat.

Unser Fall sollte einen wirtschaftlichen Bezug aufweisen und ich habe mir eine Namensrecht-Streiterei ausgesucht. (Wir müssen mit „legal citation“ arbeiten um auf Rechtsquellen zu verweisen. Mein Fall hat die legal citation: „283 Neb. 77; 809 N.W.2d 751; 2012 Neb. LEXIS 10“) Der Fall geht in etwa so:

In Nebraska gab es seit mehreren Jahren das Unternehmen „Compassionate Care Hospice“. In 19 anderen Bundesstaaten gab es die „Compassionate Care Hospice Group“ die jetzt nach Nebraska expandieren wollten. Bei der Anmeldung des neuen Unternehmens wurde ihnen aber eine Absage erteilt, weil der neue Name „Compassionate Care Hospice of Nebraska“ zu sehr dem geschützten Namen ähnelte und nur mit der Zustimmung des Rechteinhaber könnte die Firma gegründet werden. Also wurde die neue Firma offiziell unter einem anderen Namen gegründet: „Pathways to Compassion“. Das Unternehmen wurde aber nach außen hin trotzdem unter dem Namen „Compassionate Care Hospice of Nebraska“ betrieben und vermarktet. Als auch eine freundliche Aufforderung vom Rechtsanwalt, den Namen nicht weiter zu benutzen, ignoriert wurde, kam es zum Rechtsstreit. Der District Cour für Douglas County (Das Gericht im Landkreis von Omaha) befand, dass der Schutz der Namensrechte eingehalten werden müssen und die Anwaltskosten des Klägers müssen vom Angeklagten in der Höhe von $27.500 übernommen werden. Pathways focht das Urteil an und Compassionate Care Hospice reichte eine Gegenanklage ein. Die Entscheidung mit der ich mich befasst habe wurde vom „Supreme Court of Nebraska“ gefällt und bestätigte das Urteil aus der Vorinstanz in allen Punkten.

Hausaufgabe 2 – Kurs: Essential Leadership Skills

Unsere Aufgabe war es, einen Selbsteinschätzungstest zu machen. Durch die Fragebögen haben wir erfahren ob wir eher introvertiert oder extrovertiert sind, welcher Lerntyp wir sind, ob wir an Schicksal oder an Selbstbestimmung glauben, welche gesellschaftlichen Bedürfnisse wir haben und leben, … Hintergrund ist, dass man sich selbst kennen muss um sicher im Umgang mit anderen Menschen zu sein.

Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie umfangreich die Aufgabe ist: Das Kapitel geht von Seite 11 bis Seite 45 in unserem Buch und hat vergleichsweise viel Text pro Seite. Der Selbsteinschätzungstest ist Bestandteil des Kapitels und besteht aus sieben Fragebögen. Jeder Fragebogen hatte 8 bis 54 Fragen. Zu jedem der Ergebnisse aus den Fragebögen sollten wir schreiben was das Ergebnis bedeutet (starke/mittlere/schwache Ausprägung einer Eigenschaft) und ob wir mit dem Ergebnis einverstanden sind oder nicht. Unsere Aussagen sollten wir mit je einem Beispiel belegen. Meine Ausarbeitung erstreckte sich über sieben Seiten in Word getippt.

Eine neue Entdeckung möchte ich gerne mit euch teilen:

Bei den vier Lerntypen (Diverging Style, Assimilating Style, Converging Style und Accomodating Style) hat sich bei mir kein Sieger herauskristallisiert. In unserem Buch wird sogar empfohlen, dass wir an uns arbeiten um ein Gleichgewicht unter den Lerntypen herzustellen und auf vielfältigere Weise lernen. Die Lerntypen unterscheiden sich darin, wie wir Informationen Sammeln (aktiv aus eigener Erfahrung oder passiv durch Bücher und Erzählungen) und wie wir Informationen Bewerten (durch unser Gefühl in einer Situation oder durch Nachdenken, Abstrahieren und Modellbildung). Meine Schlussfolgerung ist, dass ich mit jedem der Lerntypen arbeiten kann je nach Situation. Weil ich mich immer wieder in neue Situationen bringe (Beispiele der letzten 12 Monate: Studiengangwechsel, Uniwechsel, Wohnungswechsel, THW, ideelle Stipendiatenförderung, USA, MBA-Programm… neue Herausforderungen jeglicher Art) muss ich auch unterschiedliche Lerntypen anwenden.

 

Ich weiß, dass die meisten Leser meines Blogs mich ziemlich gut kennen, deswegen frage ich euch. Mit euren Kommentaren könnt ihr mir helfen, dass ich mich besser einschätzen kann. Stimmt meine Analyse zum Lerntyp mit dem überein, wie ihr mich kennt? Ist euch beim Lesen eine Situation mit mir eingefallen? Was war das für eine Situation? Was in der Situation war typisch oder außergewöhnlich an mir?

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